Mittwoch, 25. September 2013

Einhandtraining auf dem Weg nach Enkhuizen

Da ich nicht immer davon ausgehen kann, dass Irmi mit zum Boot kommt, haben wir dieses Wochenende damit angefangen alle Manöver auch Einhand zu trainieren. In erster Linie gemeint sind An- und Ablegen und natürlich das Schleusen. Segelmanöver und Navigation sind nicht so sehr im Fokus, da ich bereits vor Spanien und Portugal viel Einhand gesegelt bin und mich da ausreichend sicher fühle.
Unser Ziel ist mal wieder Enkhuizen, das Segel-Mekka im Ijsselmeer und irgendwie immer wieder eine Reise wert.
Ohne Sonne, aber bei sonst schönem Segelwetter kreuzen wir nach Süden und machen gegen 16 Uhr auf See unsere Kaffee- und Kuchenzeit, da es hinreichend ruhig auf dem Wasser ist. In Enkhuizen allerdings kann von Ruhe keine Rede sein. Das große Stadthafenbecken ist voll wie im Hochsommer. Wir liegen als viertes Boot in einem Sechserpäckchen. Da macht sich unser sehr langer elektrischer Festmacher wieder einmal bezahlt, damit kriegen wir einfach immer Strom. Irmi geniesst noch das schöne Wetter und liest in der Plicht ein Buch und ich bastel ein wenig am Schiff, bevor wir im "Porto Vecchio" essen gehen.
Am kommenden Vormittag ist es noch grau und frisch, aber laut Vorhersage von Wetteronline klart es im weiteren Tagesverlauf immer mehr auf. Daher beschließen wir erst nach 12 Uhr abzulegen. Tatsächlich kommt auch die Sonne heraus und bringt sogar etwas Wind aus Südwest mit. Unterwegs mit der vollen Besegelung beobachten wir einen der zahlreichen Vögel wie er verzweifelt versucht seinen Fischfang vor aggressiven Neidern zu verteidigen. Er kommt einfach nicht dazu ihn herunterzuschlucken, denn die beiden Konkurrenten sind sofort zur Stelle um ihm den tollen Leckerbissen abzujagen. Dabei scheinen die drei Zankhähne sich als Arena ausgerechnet den Raum um unser Schiff ausgesucht zu haben. Wir können sie jedenfalls minutenlang beobachten und drücken dabei ständig dem Gejagten die Daumen, dass er entkommen kann.
In Stavoren angekommen kümmere ich mich wieder alleine um die Manöver. Das klappt auch ganz gut, so dass Irmi schon Zweifel hat ob ich sie in Zukunft noch brauche...
Leider war das Irmi's letzter Trip für dieses Jahr. Zu kalt wird es jetzt schon, zumindest, wenn die Sonne nicht scheint.

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